Der Präsident des 1. FC Union Berlin hat keine Sorge, dass dem Verein der Erfolg zu Kopf steigt. Doch was wird aus dem deutschen Fußball insgesamt? Eine Analyse.

Kampf um den Ball: Spieler des 1. FC Union Berlin treffen auf den gegnerischen Verein Hertha BSC.Soeren Stache/dpa
Der deutschen Fußball-Branche könnte es schon bald so ergehen wie der Technologie- und der Medienbranche: Diese wurden von global orientierten Mitbewerbern ausgekontert. Heute dominieren Google, Facebook und Amazon die westlichen Märkte. China hat sich seine eigenen Player aufgebaut und kämpft, etwa mit TikTok oder Huawei, in ihren jeweiligen Segmenten auf Augenhöhe. Auch in der Autobranche gibt es eine Verschiebung. Die deutschen Hersteller haben lange bei den Abgasen getrickst, weil sie geglaubt haben, niemand könnte sie je vom Thron stoßen. Nun kommen Tesla und die chinesischen Hersteller. Die Chinesen waren sogar so erfolgreich, dass jetzt der große Wirtschaftskrieg zwischen den USA und China tobt.
Beim Fußball könnte Deutschland nun ebenfalls den Anschluss verlieren: Bei einem Treffen der 36 Erst- und Zweitligisten wollte sich die Deutsche Fußballliga (DFL) über den Einstieg eines Investors frisches Kapital in Höhe von rund zwei Milliarden Euro beschaffen. Doch der Antrag verfehlte die Zweidrittelmehrheit. Mit dem Geld hätte die Gesamtvermarktung der Bundesliga, vor allem im Ausland, gestärkt werden. Ein Investor hätte in einer neuen Gesellschaft Partner werden können. Die Befürworter der Initiative hatten angeführt, dass England, Spanien und Italien in Sachen Qualität davonziehen. Dies kann man beim Medienverhalten junger Zuschauer beobachten: Die erstklassig gemachten Übertragungen von Dazn und Sky haben dazu geführt, dass junge Fans sich auch für Ligen aus anderen Ländern begeistern. Wie bei allen Marken – Schuhe, Mode, Lifestyle – sind diese jungen Konsumenten global orientiert. Mithilfe eines Investors hätte sich die Bundesliga diesen Markt erschließen können.
Bei dem Wort „Investor“ sahen jedoch offenbar viele rot: Die Fan-Lobby rebellierte gegen die wirtschaftlich Verantwortlichen. Nun war das Umfeld nicht gerade günstig: Erst vor wenigen Tagen wurde klar, dass Hertha BSC absteigen muss, obwohl ein Investor dem Verein 370 Millionen Euro zukommen hatte lassen – und zwar ohne jedes Mitspracherecht. Der tiefe Fall des Westend-Klubs war für viele ein warnendes Beispiel: Das passiert, wenn der falsche Investor kommt! Doch eigentlich war es genau andersrum: Das Hertha-Fiasko hat gezeigt, dass unfähige Manager trotz eines Geldregens einen Verein vor die Wand fahren können. Hertha ist nicht wegen des Investors gescheitert, sondern trotz eines sagenhaften Investments, bei dem man sich eigentlich fragen muss: Wo ist das ganze Geld geblieben? Trägt hier niemand Verantwortung?
„Geld an sich ist nichts Schlimmes. Entscheidend ist die Qualität des Managements, was mit dem Geld gemacht wird“, sagt der Präsident des 1. FC Union Berlin, Dirk Zingler, der Berliner Zeitung. Union spielt am Samstag um die europäischen Plätze, von denen Hertha jahrelang geträumt hat. Ist Union besser, weil der Verein weniger Geld hat? Nein. Mit mehr Geld wär Union noch besser und könnte sich vermutlich in der Spitze festsetzen, vielleicht sogar international zu einer festen Größe werden. Auch Hertha ist eigentlich ein erstaunlicher Verein, wenn es um die Fans geht: Mitten in der schwersten Krise stiegen die Mitgliederzahlen auf Rekordhöhe. Fans und Geld schließen einander nicht aus. Das Spiel funktioniert jedoch nur, wenn das Bindeglied stimmt: Viel Geld kann nur von erstklassigen und ausgebildeten Managern für nachhaltige Erfolge genutzt werden. Es braucht den Unternehmergeist, wie man etwa an Elon Musk sieht. Tesla das neue Kult-Auto? Das klang vielen vor einigen Jahren noch so unrealistisch wie die Idee: Der 1. FC Union Berlin spielt zweimal hintereinander europäisch.
Der Union-Erfolg ist im Übrigen kein Einzelfall: Heidenheim und Darmstadt sind mittelständische Unternehmen, in denen ähnlich gedacht und gearbeitet wird. Sie werden allerdings von Unternehmern geführt, die eine langfristige Strategie für den Verein haben – und nicht von angestellten Funktionären, die auf ihre Drei-Jahres-Verträge schauen. Das Bindeglied zwischen der Begeisterung der Fans und dem nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg ist ein gutes, professionelles Management. Die Vereine brauchen Führungspersönlichkeiten. Nur dann gibt es auch Stabilität. „Ein Verein ist meist gut, wenn die Führung souverän ist“, sagt Dirk Zingler. Egal, wie viel Geld der Klub scheffelt.
Daher brauchen die eingefleischten Unioner auch keine Sorge zu haben, dass die Führung des 1. FC Union Berlin bei so viel Erfolg und Geld die Bodenhaftung verliert. Dirk Zingler, gewohnt pragmatisch: „Die europäischen Wettbewerbe sind seitens der UEFA bestmöglich organisiert. Da werden wir sicher viel lernen können.““

Ich bin William Abrego, ich bin als SEO Director eingestiegen und habe mich in 5 Jahren bei Prudour Pvt zum Associate Digital Marketing Manager hochgearbeitet. GmbH. Außerdem verfüge ich über umfassende Kenntnisse im Bereich Onpage- und Offpage-SEO. als Content-Marketing-Tools und verschiedene SEO-Strategien zur Förderung von Marktforschungsberichten und zur Überwachung des Website-Verkehrs, der Suchergebnisse und der Strategieentwicklung. Ich glaube, dass ich der richtige Kandidat für dieses Profil bin, weil ich über die erforderlichen Fähigkeiten und Erfahrungen verfüge.
Quellenlink : Dirk Zingler: „Ein Verein ist meist gut, wenn die Führung souverän ist“